BILD-Zeitung Dresden, 19.12.2001
Der Schaden ist nicht wieder gut zu machen!
Heinz Eggert zur Schnorrer-Affäre
BILD-Interview mit Sachsens Ex-Innenminister Heinz Eggert (CDU):
BILD: Wie groß ist der Schaden, den Biedenkopfs Affäre inzwischen verursacht hat?
Eggert: „Der Schaden ist irreparabel. In der öffentlichen Darstellung ergibt sich ein katastrophales Bild. Wir haben jahrelang von Biedenkopfs gutem Namen gelebt. Wenn er jetzt - zu Recht oder Unrecht - beschmutzt wird, schlägt das auch auf die sächsische Union durch."
BILD: Haben Sie das persönlich zu spüren bekommen?
Eggert: „Natürlich. Überall hört man Anspielungen auf die Ikea-Geschichte. Zwar besitzt Biedenkopf draußen im Land noch immer ein hohes Ansehen. Doch die meisten schicken gleich hinterher: Wie kann man nur so kleinkariert sein?!"
BILD: Zeigt Biedenkopf da Einsicht?
Eggert: „Es hatte zwar eine Weile gedauert. Aber er hat sich für die Ikea-Sache in der Fraktion entschuldigt und die Tragweite erkannt. Seine engste Umgebung jedoch nicht. Ganz klar: Das Handling der Staatskanzlei in dieser Affäre ist einfach miserabel."
BILD: Und seine Frau?
Eggert: „Es wäre mir lieber gewesen, sie hätte die ganzen zehn Jahre schon begriffen, dass sie kein Regierungsmitglied ist."
BILD: Sollte Biko zurücktreten, damit der Schaden nicht noch größer wird?
Eggert: „Einen Termin zu nennen, davon halte ich nichts. Es wurde klar vereinbart, dass dies zwischen dem Parteivorsitzenden, dem Fraktionsvorsitzenden und dem Ministerpräsidenten abgesprochen wird. Die drei sollen sich auf einen Termin einigen. Schließlich haben sie ihre Ämter nicht umsonst."
(Bild-Zeitung)