Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa, 7.50 Uhr, 04.11.2002

Behörden: "Aufgetauchtes Tonband nachträglich aufgenommen"

 
DRESDEN(dpa/sn) - Im Fall der geplanten Entführung des CDU- Landrats Andreas Schramm vor sieben Jahren ist das jetzt aufgetauchte Tonband nach Darstellung der Behörden nachträglich aufgenommen worden. Staatsanwaltschaft Chemnitz und des Landeskriminalamts widersprechen Medienberichten, wonach zwei aufgezeichnete Gespräche zwischen dem früheren Sparkassendirektor von Hainichen, Kurt Fischer, und dem Privatdetektiv Rainer Kapelke die Unschuld des Ex-Bankers beweisen könnten. Das Chemnitzer Landgericht hatte Fischer 1996 zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Richter waren zu der Auffassung gekommen, dass er im Herbst 1995 mit Kapelke die Entführung des CDU- Landrats von Mittweida plante. Die Aktion sollte ein Lösegeld von 16 Millionen Mark erbringen.

Laut den Behörden ging Ende September bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz eine Anzeige von Kapelke ein. Er habe mitgeteilt, dass Fischer ihn zur Herstellung von Mitschnitten nachgestellter und inhaltlich veränderter Gespräche dränge. Fischer habe dem Detektiv mehrfach angedroht, dass er ihn wirtschaftlich ruinieren werde, falls er ihm beim Erstellen der Bänder nicht behilflich wäre. Kapelke habe Mitte Oktober keine Möglichkeit mehr gesehen, sich der Fertigung der Mitschnitte zu entziehen. Fischer habe das Ziel, sein Verfahren neu aufrollen zu lassen. Eine Einflussnahme auf Medien, Politik, öffentliche Verwaltung und Justiz werde jetzt Gegenstand der Ermittlungen sein. Die Verbreitung von Tonbändern mit dem Ziel einer Wiederaufnahme des Verfahrens werde strafrechtlich geprüft.

dpa/sn sd yysn tn
040750 Nov 02

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