Karl Nolle, MdL

BILD-Zeitung Dresden, 02.10.2002

Verschwenderpreis für ein Parkhaus

Die Geldvernichter von Meißen
 
Ein extra Parkhaus für 32 Fahrräder. Allein die Idee war ein Witz. Jetzt kommt der Schwachsinn uns Steuerzahlern teuer zu stehen!

Für dieses Luxus-Parkhaus hat der Bund der Steuerzahler die Stadt Meißen mit dem Schleuder-Sachsen ausgezeichnet. Ein Preis für die dümmstmögliche Vernichtung öffentlicher Gelder.

Das Parkhaus mit kupferner Dachrinne, getönten Scheiben und motorgetriebenem Rad-Karussell stand nämlich auf der falschen Elbseite. Alle Sehenswürdigkeiten waren am anderen Ufer. Die Rad-Touristen blieben aus. Das Haus vergammelt, 125 000 Euro futsch!

Der Steuerzahler-Bund prangerte noch weitere haarsträubende Fälle an:

Die Stadt Chemnitz hatte den PDS-Mann Matthias Hertel zum Kämmerer ernannt. Kurz darauf wurde er wegen beamtenrechtlicher Bedenken abgesägt, obwohl seine SED-Vergangenheit vorher bekannt war. Um Hertel loszuwerden, fielen bisher 20 000 Euro Gerichts- und Gutachterkosten an.

Ein Investor wollte in Penig eine Wohnanlage bauen. Die Stadt stritt sich mit ihm über eine läppische Zufahrt. Darüber ging der Investor pleite. Eine Schadensersatzklage von mindestens zehn Millionen Euro steht an.

Die Dresdner können sich seit Anfang der 90-er Jahre nicht über den Bau der Waldschlösschenbrücke einigen. Für alle möglichen Planungen und Varianten wurden inzwischen 13,1 Millionen Euro verpulvert!

Die Stadt Reichenbach (Oberlausitz) baute 1994 einen Wohnpark, nahm dafür 8,1 Millionen Euro Kredit auf. Doch auch hier gab´s bald Wohnungsleerstand. Es zog kaum jemand hin. Die Stadt blieb auf dem Kredit sitzen.
(Erik Kiwitter)

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Bemerkung von Karl Nolle, MdL, zu diesem Thema:
Siehe meine Presserklärung vom 10.6./20.6./17.7.2002/01.10.2002
Siehe Presseartikel vom: 6.6./8.6./11.6./11.6./21.6./29.7.2002 und weitere ...
oder unter SUCHE > Penig oder Kempen oder Schramm oder Mittweida