Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 13.07.2002

Mehr Engagement für politische Bildung gefordert

Diskussion des Herbert-Wehner-Institutes
 
DRESDEN. Warum interessieren sich immer weniger Menschen für Politik? Das war Themenschwerpunkt am Donnerstagabend auf der Podiumsdiskussion in der Dreikönigskirche.

Neben dem Ex-SPD Bundesvorsitzenden Hans-Jochen Vogel äußerten sich auch Jürgen Schmude, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung und Kerstin Kraege, die Geschäftsführerin der Naturfreundejugend in Sachsen. SZ-Politikchef Dieter Schütz moderierte.

Obwohl die Gäste im Durchschnitt deutlich über 40 Jahre alt waren, entstand eine hitzige Debatte über die Jugend- und Bildungsarbeit. „Es gibt Jugendparlamente“, sagte Kraege. „Aber die jungen Leute verlieren das Interesse an der Politik, wenn sie merken, dass sie nichts mitgestalten können“. Eine Frau aus dem Publikum meinte dagegen: „Die Parteien sind zu volksfern, auch bei Erwachsenen stößt die Politik auf wenig Zuneigung“. Der Landtagsabgeordnete Karl Nolle (SPD) zweifelt dagegen die Attraktivität der Parteien an. „Wir müssen Menschen fürs Mitmachen engagieren“, so seine Meinung zum heiklen Thema. Der sächsische Juso-Vorsitzende Henning Homann nannte einen weiteren Grund. Er zweifelte die Glaubwürdigkeit der Politiker an.

Die Frage, warum die Jugend der Politik fernbleibt, ist so alt wie die Politik selbst, sagte Schmude. „Die früheren Generationen sind auch nicht in die Parteien gestürmt. (zoc)