Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 14.11.2013

Nach der Pleite startet Druckhaus Dresden neu (***

 
Dresden (DNN). Neun Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens geht das Druckhaus Dresden unter neuem Namen wieder in Betrieb. Das teilte gestern der Dresdner Anwalt Andrew Seidl mit, der die Insolvenz in Eigenverwaltung geleitet hatte. Nun führt die Neue Druckhaus Dresden GmbH die Geschäfte mit rund 30 Mitarbeitern am Standort in der Bärensteiner Straße weiter. Zu Jahresbeginn hatte das Unternehmen noch 44 Angestellte.

Die komplizierten Grundstücksverhältnisse hatten die Insolvenzphase hinausgezögert, erklärte der Anwalt, weshalb erst Ende Oktober die Übernahmeverträge unterzeichnet werden konnten. Dabei seien auch die unter Denkmalschutz stehenden historischen Lichtdruckmaschinen in den Besitz der neuen Gesellschaft übergegangen, was gewährleiste, dass diese Kulturdenkmäler dem Freistaat Sachsen erhalten bleiben, hieß es.

Das Druckhaus war lange mit dem Namen des SPD-Landtagsabgeordneten Karl Nolle verbunden, der die GmbH nach der Wende neu gegründet und geführt hatte und. Doch Nolle und dessen Ehefrau Christa hatten sich anderthalb Jahre vor der Insolvenz aus der Geschäftsführung zurückgezogen. Sie halten aber weiter Anteile am Unternehmen.

Schon von 2009 an hatte das Druckhaus wie die gesamte Branche unter drastischen Umsatzrückgängen zu leiZ den. Allein von 2011 auf 2012, dem
Jahr der Insolvenz, war der Umsatz von 8,3 Millionen auf 4,8 Millionen eingebrochen. Ein im Januar 2011 aufgelegtes Sanierungskonzept unter Federführung (**** der sogenannten Südost-Gruppe - bestehend aus der Druckspecht offset, druck & service GmbH und der DFD Druckfabrik Dresden GmbH - war misslungen. Die Folge: der Gang zum Insolvenzgericht im Dezember 2012. Für das Geschäftsjahr 2014 peilt die Neue Druckhaus Dresden GmbH einem Umsatz von 5,1 Millionen Euro an. (*** Karl Nolles früherer Betrieb
von Barbara Stock

Anmerkung Karl Nolle:
Mit dem Ausscheiden der Geschäftsführer Christl und Karl Nolle am 1.4.2011 und dem Beginn einer dann  begonnenen sogenannten "Partnerschaft" mit der Südostgruppe, war die traditionsreiche, marktführende Druckhaus Dresden GmbH, wie sich schnell rausstellen sollte, unter die Heuschrecken gefallen. Von dortaus führte der Weg direkt in die Insolvenzen der Produktionsfirma DHD am 10.12.2012 sowie der Grundstücksverwaltungs KG als Eigentümerin der Betriebsimmobilie.am 13.02.2013, deren Hauptmieter die DHD ausgefallen war. Die dann am 22.08.und 13.09.2013  folgenden Insolvenzen der Druckfabrik Dresden GmbH und der Druckspecht GmbH dokumentierten mit dem Ende dieser sogenannten "Partner" wie sich auch Heuschrecken verschlucken können.

Die im Bericht behaupteten komplizierten Grundstückverhältnisse, die die Insolvenzphase angeblich hinausgezögert haben sollen, hat es in Wirklichkeit nicht gegeben, im Gegenteil, sie waren von Anfang an eindeutig.

Nach den Sanierungsbemühungen des Insolvenzgeschäftsführers RA Andrew Sedl liegt nun die Zukunft der dann zu Vollkosten arbeitenden "Neuen Druckhaus Dresden GmbH" in den Händen ihres Geschäftsführers Ralf Rehmet.